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Berlin - SenWGP Prognose der Zahl Pflegebedürftiger in Berlin bis 2040 - "Zahl der Pflegebedürftigen in Berlin steigt bis 2040 auf mindestens rund 208.000"

Im Rahmen der Landespflegeplanung 2024 hat die Senatsverwaltung für Pflege eine Prognose der Zahl Pflegebedürftiger in Berlin bis 2040 veröffentlicht. Die Vorausberechnung der Anzahl Pflegebedürftiger in Berlin bis 2040 ist ein Status-quo-Szenario auf der Basis der aktualisierten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, der gesetzliche Pflegestatistik zum 15.12.2021 und der Berliner Bevölkerungsprognose 2021 – 2040. Die Prognoseergebnisse werden als Basisszenario verstanden.

Weitere Informationen zum „Datenreport Pflege in Berlin“ mit statistischen Darstellungen und Auswertungen pflegerelevanter Indikatoren zu IST-Stand und Zeitreihenunter der Themenfelder Pflegebedürftige, Pflegeinfrastruktur, Pflegepersonal oder Pflegeberufeausbildung unter Datenreport im Gesundheits- und Sozialinformationssystem (GSI) der SenWGP

SenWGP Pressemitteilung vom 05.12.2023 „Prognose: Zahl der Pflegebedürftigen in Berlin steigt bis 2040 auf mindestens rund 208.000“

Laut Berechnungen der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege wird sich die Zahl Pflegebedürftiger nach den Kriterien der gesetzlichen Pflegeversicherung in Berlin von 185.528 zum Jahresende 2021 voraussichtlich auf mindestens rund 205.000 im Jahr 2030 und mindestens rund 208.000 im Jahr 2040 vergrößern. Das geht aus dem Statistischen Bericht der Abteilung Pflege hervor. Für den Zeitraum 2021 – 2030 entspricht das einem absoluten Anstieg um rund 19.000 Pflegebedürftige und einer relativen Zunahme um gut 10%. Zwischen 2030 und 2040 ist nur noch mit einer geringeren Zunahme der Zahl Pflegebedürftiger in Berlin in einer Größenordnung von rund 4.000 bzw. knapp 2% zu rechnen. Das heißt, dass die Anforderungen an die Pflegelandschaft noch im laufenden Jahrzehnt weiter stark wachsen werden, um sich danach in geringerer Dynamik eher zu konsolidieren.

Berlins Pflegesenatorin Dr. Ina Czyborra: „Die Prognoseergebnisse machen einmal mehr deutlich, wie groß der kurz- und mittelfristige Handlungsbedarf in der Pflege ist. Die bevorstehenden Herausforderungen erfordern die enge Kooperation aller an der Pflege Beteiligten und die Entwicklung vielfältiger, noch besser aufeinander abgestimmter vorpflegerischer, pflegeflankierender und pflegerischer Angebote. Mit der Landespflegestrukturplanung schaffen wir einen geeigneten Rahmen für Abstimmung, Kooperation und Vernetzung zum Wohle der Menschen mit Pflegebedarf sowie der professionell und informell Pflegenden.“

Der Zuwachs Pflegebedürftiger wird im laufenden Jahrzehnt insbesondere auf die Hochaltrigen ab 80 Jahren sowie auch auf die Altersgruppe von 65 bis 80 Jahren entfallen. Im Einzelnen wird sich die Anzahl Pflegebedürftiger in Berlin von 2021 bis 2030 in den Altersgruppen

  • von 0 bis unter 50 Jahren auf mehr als 22.000 erhöhen (+8%),
  • von 50 bis unter 65 Jahren leicht verringern auf mehr als 21.000 (-6%),
  • von 65 bis 80 Jahren auf mehr als 55.000 (+11%) und
  • ab 80 Jahren auf rund 106.000 (+15%) erhöhen.

Von 2030 bis 2040 wird die Anzahl Pflegebedürftiger in Berlin im Vergleich zu 2030 vor allem noch im Alter von 65 bis 80 Jahren weiter ansteigen. Für die anderen Altersgruppen sind nur geringere Veränderungen abzusehen.Bis in das Jahr 2040 hinein werden 6 von 10 Pflegebedürftigen in Berlin Frauen sein.

Eine Prognose der Entwicklung der Pflegebedürftigkeit nach den einzelnen Leistungsarten ist mit größeren Unsicherheiten verbunden, da diese auch stark von systemischen Faktoren wie der wirtschaftlichen Entwicklung im Pflegesektor, Preisentwicklungen in der Pflege, Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und insbesondere auch von eventuellen zukünftigen gesetzlichen Reformen abhängig ist. Unter der Voraussetzung gleichbleibender gesetzlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wie auch gleichbleibendem Inanspruchnahmeverhalten der Pflegebedürftigen dürfte sich deren Zahl von 2021 bis 2030 in der ambulanten Pflege um rund 12%, in der vollstationären Pflege um rund 19% und in Form von (ausschließlich) Pflegegeld um rund 8% vergrößern. Das betrifft in besonderem Maße die hochaltrigen Pflegebedürftigen ab 80 Jahren. Im Jahr 2030 könnte es demnach knapp ein Viertel mehr hochaltrige Personen mit vollstationärer Pflege geben (+4.800). In ähnlicher absoluter Größenordnung sind die Zuwächse Hochaltriger mit ambulanter Pflege (+4.100) und mit ausschließlich Pflegegeld (+4.700) bis 2030 zu erwarten. Darüber hinaus werden für 2030 mindestens rund 23.000 Pflegebedürftige aller Altersgruppen im Pflegegrad 1 mit Anspruch auf Entlastungsleistungen der Pflegeversicherung (ohne Leistungen der ambulanten Pflegedienste oder Pflegeheime) prognostiziert.

Die Prognose der Zahl Pflegebedürftiger in Berlin bis 2040 basiert auf den Daten der Pflegestatistik 2021 und der 2022 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen veröffentlichten Bevölkerungsprognose für das Land Berlin. Ausschlaggebend für die prognostizierte Entwicklung der Zahl pflegebedürftiger Menschen sind in dem gewählten statistischen Modell prognostizierte Veränderungen in der Zusammensetzung und Größe von Bevölkerungsgruppen. Da die zukünftigen Entwicklungen stark von den Einflüssen anstehender und perspektivischer Reformen in der Pflegeversicherung bestimmt werden, soll die hiermit veröffentlichte Prognose als Basisprognose verstanden werden, die nach derzeitigem Kenntnisstand eher den unteren Rand der zukünftigen Entwicklung abbildet.

Mit der Prognose liegt eine wichtige Grundlage für die Entwicklung des neuen Berliner Landespflegeplans vor. Dieser soll im Jahr 2024 erstellt werden und einen Überblick über die Versorgungslage im Land Berlin, über Angebotsstrukturen, zukünftige Entwicklungen sowie Maßnahmen der Senatsverwaltung für Pflege zur Weiterentwicklung der Pflege in Berlin geben.

 

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