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OECD Bericht zur nötigen Verbesserung der Qualität der Pflegeleistungen für ältere Menschen - Titel "a good life in old age? monitoring and improving quality in long-term care"

Die OECD hat einen Bericht mit dem Titel "a good life in old age? monitoring and improving quality in long-term care" veröffentlicht. Dieser analysiert Aspekte, welche als Grundvoraussetzung für hochwertige Pflege gesehen werden: Effektivität und Sicherheit der Pflege, Patientenorientierung sowie Koordination der Pflege. Gefördert wurde der Bericht von der Europäischen Kommission.

Die am schnellsten wachsende Altersgruppe sind die Menschen über 80 Jahre. Betrachtet wird hier die Bevölkerung der Europäischen Union. Die Bevölkerungszahl dieser Altersgruppe wird sich bis 2050 enorm erhöhen, und zwar von 4,6 %  auf 12% der Bevölkerung. Geschätzt wird, dass ungefähr die Hälfte dieser Menschen auf Hilfe angewiesen sein werden, um ihre täglichen Aktivitäten zu bewältigen.

Der Bericht zeigt jedoch auch, dass nur sehr wenige Länder systematisch messen, ob Langzeitpflege sicher und effektiv ist und zudem die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen erfüllt.
Um der künftigen Nachfrage nach höherer Qualität in der Pflege gerecht zu werden und das benötigte Personal sicherzustellen, sollten -laut OECD - die Regierungen die notwendigen Informationen über langfristige Qualität der Versorgung der Öffentlichkeit zugänglich machen. England, Finnland, Deutschland, Irland und einige andere Länder tun dies jetzt so, dass Anwender die Qualität der verschiedenen Leistungserbringer  vergleichen können.

Der Bericht der OECD analysiert drei Aspekte, die als Grundvoraussetzung für hochwertige Pflege gesehen werden:  

Dies stellt derzeit eine bedeutende politische Priorität dar, da die Bevölkerungsgruppe, die derzeit am stärksten wächst, die Gruppe der über 80-jährigen ist: Bis 2050 wird sie bis 2050 von derzeit 4,6% auf 12% der Bevölkerung ansteigen. 2010 gaben die Mitgliedsstaaten jedoch durchschnittlich nur 1,6% ihres Bruttoinlandsprodukts für Langzeitpflege aus. Bis zu 50% der über 80-jährigen werden Unterstützung im Alltagsleben benötigen und bereits heute haben Familien und Behörden Schwierigkeiten, hochwertige Pflegedienstleistungen für ältere Menschen zu erbringen und zu finanzieren.

Um die oben genannten Ziele zu erreichen, muss die Qualität der Langzeitpflege noch besser überwacht werden. Die Mechanismen im Pflegebereich liegen in ihrer Funktionsweise hinter denen im allgemeinen Gesundheitswesen zurück. Vier Fünftel der Länder haben Inputindikatoren, z.B. zum Personal, aber nur einige wenige (England, Finnland, Deutschland, Irland und einige mehr) messen systematisch, ob Langzeitpflege sicher, effektiv und den Bedürfnissen der Pflegeempfänger ist und stellen diese Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Messungen betreffen Faktoren wie die klinische Qualität der Pflege, die Nutzererfahrung und Lebensqualität der Patienten. Auch kann eine Harmonisierung der Datenerfassung auf internationaler Ebene zu einer Verbesserung der Pflege beitragen. Auch sammelt das interRAI-System für die Messung der Pflegebedürfnisse personenbezogene Daten hinsichtlich der Planung und Erbringung von Pflegedienstleistungen.

Weiterhin stellt der Bericht fest, dass externe Regelkontrollen die am besten entwickelte Maßnahme zur Qualitätssicherung darstellen, aber dass diese noch nicht entschieden genug umgesetzt werden. In zwei Dritteln der untersuchten OECD-Länder ist Zertifizierung oder Akkreditierung von Einrichtung entweder vorgeschrieben oder allgemein üblich. Ergebnis- und Lebensqualität, Wahlfreiheit und Menschenwürde sind die am meisten getesteten qualitativen Dimensionen. Weiterhin sollen bestimmte Schutzmechanismen ältere Menschen vor Missbrauch schützen. Hier wird jedoch eine zu laxe Umsetzung bemängelt.

Auch wird eine Standardisierung von Praktiken als eine Möglichkeit gesehen, um effizientere Lösungen für Prozesse hinsichtlich hochwertiger Pflege zu entwickeln. Diese sind jedoch u.a. aufgrund des relativ geringen Qualifizierungsgrads des Pflegepersonals, einer geringen Zahl an Möglichkeiten für gegenseitiges Lernen sowie einem Mangel an Richtlinien für komplexe Erkrankungen noch nicht sehr verbreitet. Alle OECD-Länder nutzen jedoch umfassende Bewertungsmethoden, um den Grad der Beeinträchtigung der Patienten zu messen und die Anspruchsberechtigung festzustellen.

Darüber hinaus betont der Bericht, dass marktorientierte Vorgehen hinsichtlich der Koordination der Pflege als Anreiz für Dienstleistungserbringer,- empfänger- und -finanzierer wirken können, da sie Wettbewerb zwischen den Anbietern schaffen und Konsumenten eine Hilfestellung für eine fundierte Entscheidungsfindung geben. Einige Länder wie die USA oder Deutschland bieten Dienstleistern finanzielle Anreize für die Erbringung hochwertiger Pflegeleistungen, jedoch ist das Potential dieser Vorgehensweise noch nicht ausreichend untersucht und belegt. Auch muss gegen die Fragmentierung im Pflegebereich vorgegangen werden. Komplexere Erkrankungen erfordern verstärkte Koordination (multidisziplinäre Teams, organisationale Zusammenarbeit und Planung), jedoch ist es derzeit schwierig systematische Länderbeispiele für eine tiefergehende Evaluierung zu finden.

Der Bericht ist als Download in der Kurzfassung und im Original hinterlegt.

verknüpfte Artikel:

 

 

Downloads:

  pdf  A Good Life in Old Age_2013_OECD-EC_EN[1]

pdf  Good life in old age_policy brief_en[1]

 

Downloads für Mitglieder:

 

 

 

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