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Paritätischer Armutsbericht 2016 & Kurzstudie zur Altersarmut & SenGS Veranstaltung zu Altersrmut im Spiegel der Seniorenpolitik am 09.03.2016

Der Paritätische Gesamtverband hat am 23.02.2016 den Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2016 veröffentlicht. Der Armutsbericht 2016 und Statements sind nebenstehend als Download hinterlegt (vgl. auch Pressemitteilung unten).

Im Kontext wird nachrichtlich auf die nebenstehend als Download hinterlegte Kurzstudie zur Altersarmut der Bertelsmann Stiftung / Wegweiser Kommunen verwiesen.

Ferner lädt die Senatsverwaltung zu einer nicht (fach-)öffentlich beworbenen Veranstaltung „Armut im Alter im Spiegel der Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik“ am 09.03.2016 ein. Die Einladung steht Mitgliedsorganisationen als Download mit der Annahme zur Verfügung, dass Engagierte aus der Mitgliedschaft auch einen Zugang erhalten können.

Pressemeldung des Paritätischen Gesamtverbandes vom 23.02.2016: Armutsbericht 2016: Verbände kritisieren anhaltend hohe Armut und fordern von Bundesregierung sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel

Ein Verharren der Armutsquote in Deutschland auf hohem Niveau beklagt der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem aktuellen Armutsbericht, der erstmals in erweiterter Form und unter Mitwirkung weiterer Verbände und Fachorganisationen erscheint. Während in neun Bundesländern die Armutsquoten 2014 gesunken seien, belegt der Bericht einen Anstieg der Armut in den bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen. Hauptrisikogruppen seien Alleinerziehende und Erwerbslose sowie Rentnerinnen und Rentner, deren Armutsquote rasant gestiegen sei und erstmals über dem Durchschnitt liege. Die Herausgeber sehen daher auch keinerlei Anlass zur Entwarnung und fordern von der Bundesregierung einen sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel, um dringend notwendige Maßnahmen zur Armutsbekämpfung auf den Weg zu bringen.

Das gute Wirtschaftsjahr 2014 habe zu keinem nennenswerten Rückgang der Armutsquote in Deutschland geführt. Die Armut verharre mit 15,4 Prozent auf hohem Niveau, so der Bericht. Die Armutsquote sei zwar von 2013 auf 2014 um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Ob der Negativtrend seit 2006, als die Armutsquote noch 14 Prozent betrug, damit gestoppt sei, sei jedoch offen. Während es insbesondere in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern signifikante Rückgänge der Armutsquoten gegeben habe, setze sich der Negativtrend in Nordrhein-Westfalen ungebrochen fort. Das Ruhrgebiet bleibe mit Blick auf Bevölkerungsdichte und Trend die armutspolitische Problemregion Nummer Eins in Deutschland. Seit 2006 sei die Armutsquote im Ruhrgebiet um 27 Prozent angestiegen auf einen neuen Höchststand von 20 Prozent. Die am stärksten von Armut betroffenen Gruppen sind nach dem Bericht Erwerbslose (58 %). Auch die Kinderarmutsquote (19 %) liegt nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt, wobei die Hälfte der armen Kinder in Haushalten Alleinerziehender lebt. Die Armutsquote Alleinerziehender liegt bei sogar 42 %, was u.a. an systematischen familien- und sozialpolitischen Unterlassungen liegt. Alarmierend sei die Entwicklung insbesondere bei Rentnerhaushalten. Erstmalig seien sie mit 15,6 Prozent überdurchschnittlich von Armut betroffen. Die Quote der altersarmen Rentnerinnen und Rentner sei seit 2005 um 46 Prozent und damit so stark angewachsen wie bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe. Ergänzend zu den empirischen Befunden beleuchten die Experten in dem Bericht auch umfassend die Lebenslagen einzelner nach der Statistik überdurchschnittlich von Armut betroffener Personengruppen wie bspw. Kinder oder Migrantinnen und Migranten, sowie derjenigen, die bisher gar nicht von der Statistik erfasst werden, wie Obdachlose oder Flüchtlinge.

Herausgeber des Armutsberichts sind Der Paritätische Gesamtverband, das Deutsche Kinderhilfswerk, der Volkssolidarität Bundesverband, die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, der Deutsche Kinderschutzbund, der Verband alleinerziehender Mütter und Väter, der Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte und die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie. PRO ASYL hat sich zudem mit seiner flüchtlingspolitischen Expertise in die Erstellung des Berichts eingebracht. Die Herausgeber verstehen den gemeinsamen Bericht als „parteiisch und aufklärerisch im besten Sinne“ und erklären: „Wir sind Verbände und Fachorganisationen, die die Lebenslagen der Betroffenen kennen und ihnen mit diesem Bericht eine Stimme geben wollen. Wir wissen, wovon wir reden und was Armut in Deutschland bedeutet. Es ist Zeit für eine Sozialpolitik, die wirklich alle Menschen mitnimmt und keinen zurück lässt. Es ist Zeit für einen sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel, um Armut zu bekämpfen und eine Verringerung sozialer Ungleichheit zu erreichen.“ Für den 7. und 8. Juli 2016 kündigen die Herausgeber als nächste gemeinsame Aktion einen großen armutspolitischen Hauptstadtkongress an, für den bereits weitere Mitveranstalter wie u.a. der DGB gewonnen werden konnten.

Den Bericht, weitere Infos und eine detaillierte Suchfunktion nach Postleitzahlen finden Sie im Internet unter: www.der-paritaetische.de/armutsbericht - Details zum Armutskongress am 7. und 8. Juli 2016 in Berlin unter: www.armutskongress.de

Weiterführende Links zum Thema:

Armutsbericht 2016: Armut in Deutschland sinkt nur leicht ...: www.zeit.deIn seinem aktuellen Armutsbericht zeigt der Paritätische Wohlfahrtsverband, dass die Armut in Deutschland fast unverändert hoch bleibt.“

Der Armutsbericht: Armut und Reichtum in Deutschland ...: www.sueddeutsche.deDer Armutsbericht: Einmal im Jahr stellt die Bundesregierung die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrem Armuts- und Reichtumsbericht vor.“

 

Verknüpfte Artikel:

Dr. Ulrich Schneider: "Armut kann man nicht skandalisieren, Armut ist der Skandal - Vom Kampf um die Deutungshoheit über den Armutsbegriff"

Grundsatzthema Alterssicherung, Altersarmut und Rentenentwicklung/Lebensleistungsrente noch nicht konkret

Downloads:

pdf Studie_Policy_LebensWK_Okt_2015 (1.74 MB)

pdf 16-0223_PM_und_Statements Armutsbericht 2016 (1.13 MB)

pdf 16-0224 DPWV Armutsbericht 2016_web (2.28 MB)

Downloads für Mitglieder:

pdf 16-0309 Armut Spiegel LL SenPolitik Berlin (214 KB)

 

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