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Der Paritätische Gesamtverband informiert - Studie: Viele Obdachlose leiden an psychischen Störungen

Sehr geehrte Damen und Herren,

anliegend erhalten Sie eine Zusammenfassung der "SEEWOLF-Studie, die am
23.07.2014 vorgestellt wurde. Diese untersuchte den psychischen und
körperlichen Gesundheitszustand wohnungsloser Menschen im Großraum München.
Neben der Häufigkeit, der Art und dem Ausmaß psychischer und körperlicher
Erkrankungen wurde erstmals in Deutschland auch die kognitive
Leistungsfähigkeit wohnungsloser Menschen ausführlicher untersucht, die
einen möglicherweise limitierenden, eventuell aber auch bedeutsamen
förderlichen Faktor bei der Bewältigung und Überwindung von
Wohnungslosigkeit darstellt. Darüber hinaus wurden umfangreiche Daten zur
Krankheits- und Behandlungsvorgeschichte sowie zur Lebensgeschichte
allgemein (z. B. hinsichtlich Herkunftsfamilie und aktueller
Familiensituation, schulischen und beruflichen Bildungswegen, früherer und
aktueller Arbeitstätigkeit) sowie zur Zufriedenheit mit der aktuellen
Wohnsituation in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe erfasst.

Übergeordnetes Ziel der Studie war es, zu analysieren, inwieweit die
aktuellen Versorgungsstrukturen den Bedürfnissen wohnungsloser Menschen
gerecht werden, bzw. welche Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuung
wünschenswert wären.

In der Studie kam es u. a. zu folgenden Ergebnissen der Befragungen:

- 13 % waren schon als Kinder oder Jugendliche in psychiatrischer
Behandlung. 42 Prozent gaben an, in dieser Zeit bereits auffällig gewesen
zu sein.

- Bei 14 % diagnostizierten die Forscher schizophrene Erkrankungen. Der
Durchschnittswert in der Bevölkerung liegt bei einem Prozent.

- Ebenfalls bei 14 % wurde eine Borderline-Störung diagnostiziert.

- 40 % litten an einer Depression.

- 20 % litten an Angsterkrankungen.

- 80 % waren abhängig, meistens von Alkohol.  Dieser werde aber häufig mit
der Absicht getrunken, mit den Auswirkungen der psychischen Erkrankungen
besser zurechtzukommen.

- 16 % hatten schon versucht, sich das Leben zu nehmen.

- Bei drei Vierteln der Befragten wurde ein aktueller Bedarf für eine
psychiatrische Behandlung gesehen; eine entsprechende Therapie erhalten
viele jedoch nicht.

- 29 % nehmen Psychopharmaka.

- 27 % sehen demnach allerdings nicht ein, dass sie krank sind.

Daraus ergeben sich Konsequenzen, wie die Verbesserung der psychiatrischen
Betreuung psychisch schwer kranker Menschen in Einrichtungen der
Wohnungslosenhilfe und die vorrangige Schaffung einer Wohnform, die
Schutzraum bietet. Langfristige Fürsorge und Unterstützung seien
Vorraussetzung für notwendige Therapie und Behandlung.

Gefördert und unterstützt wurde die Studie von der Arbeitsgemeinschaft
Wohnungslosenhilfe München und Oberbayern / Koordinationsstelle
Wohnungslosenhilfe Südbayern, vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit
und Soziales, Familie, Frauen und Integration, vom Bezirk Oberbayern, vom
Katholischen Männerfürsorgeverein München e.V., von der Landeshauptstadt
München und von der Technischen Universität München.  Die Studie selbst
wird nach Informationen des Paritätischen erst zu einem späteren Zeitpunkt
zugängig sein, da weitere Veröffentlichungen in Fachzeitschriften geplant
seien.

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Zinke
Referentin

verknüpfte Artikel:

 

 

Downloads:

pdf  SEEWOLF-Studie – eine Zusammenfassung (445.46 kB)  

 

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