FG stationär
Gesellschaft für Versicherungswirtschaft und -gestaltung e. V. Sehr geehrte Damen und Herren, auch die Gesellschaft für Versicherungswirtschaft und -gestaltung (GVG) e. V. hat sich dem Thema Fachkräftemangel in der Pflege in der Pflege angenommen. Die angemessene Betreuung pflegedürftiger Menschen zu sichern, sei eine der zentralen Herausforderung unserer Gesellschaft. Dies habe die GVG zum Anlass genommen, zusammen mit den Fachleuten ihrer Mitglieder eine Situationsanalyse des erwarteten Pflegebedarfs und -angebots zu erstellen. Deren Ergebnisse und zentrale daraus abgeleitete Forderungen sind unter dem Titel „Umgang mit dem Fachkräftemangel in der Pflege" in der GVG Schriftenreihe als Band 69 erschienen (s. hierzu auch die Pressemitteilung in Anlage vom 18.10.2011). Für den 20.10.2011 hatte die Gesellschaft für Versicherungswirtschaft und -gestaltung (GVG) e. V. dann zum 13. GVG-Euroforum mit dem Titel "Long-term care - der Bedarf in der Pflege im internationalen Vergleich" eingeladen, von welchem wir im Folgenden kurz berichten wollen: Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Studie "Help wanted? Providing and Financing Long-term care" der OECD von Michael Schönstein, OECD Health Division, Paris vorgestellt. EU-weit sei ein wesentlicher Anstieg der über 80jährigen bei gleichzeitigem Rückgang des Anteils der erwerbstätigen Bevölkerung festzustellen. Dr. Marcel Fink, Institut für Staatswissenschaft Universität Berlin, skizzierte die Herausforderungen und Perspektiven, vor welchen die Langzeitpflege und das Langzeitpflegepersonal in Österreich stehen. Es beständen multiple Problemlagen in der Langzeitpflege, u. a. bezogen auf die Finanzierung, den Zugang zu bedarfsgerechten Leistungen, die Qualitätssicherung und dem Mangel an qualifiziertem Personal. Trotz dieser Problemlagen sei kein strukturiertes Angehen der Probleme zu erkennen. Er sprach in diesem Zuammenhang von "Inkrementeller Anpassung". Die Reform(diskussion)en fokussierten sich aktuell auf die kurzfristige (und mittelfristige) Finanzierbarkeit der Pflege (Einrichtung Pflegefonds), Valorisierung von Geldleistungen, Wiedereinführung von Regresspflicht von Angehörigen im stationären Bereich (wurde vor vier Jahren abgeschafft). Hinsichtlich des Mangels an qualifiziertem Pflegepersonal bemühe sich die Politik, Langzeitpflege im Privaten zu halten ("24-Stunden-Pflege", Beratungsleistungen, Pensionsversicherung pflegender Angehöriger ab PS 3 (vorher 5), aber auch um Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. So gäbe es einen flächendeckenden Tarifvertrag auch für den intermediären Bereich, 2010 seien zwei neue Berufsgruppen unterhalb der diplomierten Krankenpflegekraft institutionalisiert worden. Weiterhein diskutiere man, das Ausbildungsalter auf 15 Jahre zu senken (aktuell 17 Jahre) sowie die Einführung von Stipendien und neuer Berufsbilder (Zusatzqualifikationen). Für den Fall der Abschaffung des Wehrdienstes werde ein freiwilliges soziales Jahr mit einer Bezahlung auf der untersten Stufe des Tarifvertrages (1.300,00 €) diskutiert. Weiterhin soll bis 2014 ein Pflegefond eingerichtet werden. Kaum diskutiert werde die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte und die Gesundheitsprophylaxe. In der Podiumsdiskussion erörterten Herr Rudolph (Bundesministerium für Gesundheit), Herr Zahn (Verband der Ersatzkassen), Herr Henkes (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) u. a. die Themen Pflegeausbildung, Entwicklung der Entgelte in der Pflege Beschäftigter sowie Finanzierung der Pflege als solches. Es sei eine gesellschaftliche Debatte zu führen, was Pflege wert ist. Auch bedürfe es einer Stärkung pflegender Angehöriger durch familienunterstützende Leistungen. Bezogen auf die Frage, wann mit Ergebnissen aus der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Pflegeausbildung zu rechnen sei, wurden Ergebnisse für Ende diesen Jahres in Aussicht gestellt. Mit freundlichen Grüßen Ute Zentgraff |
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Downloads: pdf Pressemitteilung GVG, 18. 10. 2011(227.34 kB)
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PM der GVG - Aktivitäten zum Thema "Fachkräftemangel in der Pflege"
- Kategorie: P6b Arbeitshilfen Alter&Pflege
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